Wo heute Kinder durch alte Gemäuer laufen, Gäste staunen und Menschen sich barrierefrei durch ein ganzes Burgareal bewegen, herrschte lange nur Stille und Verfall. Die Anlage der Burgenwelt Ehrenberg umfasst gleich vier historische Festungen, die gemeinsam ein beeindruckendes Ensemble bilden. Die Ruine Ehrenberg, das Fort Claudia, die Festung Schlosskopf und die Ehrenberger Klause erzählen von mittelalterlicher Macht, strategischer Bedeutung und militärischem Einfallsreichtum. Dabei ist die gesamte Anlage heute nicht nur gut erschlossen, sondern auch barrierefrei zugänglich und somitt ein Ort für alle Generationen und Interessen.
Vom Lost Place zum lebendigen Denkmal
Die Burgenwelt Ehrenberg war über viele Jahre hinweg ein verwilderter, fast vergessener Ort, ein klassischer „Lost Place“. Moos bedeckte die Steine, Bäume wuchsen durch Mauern, und die Geschichte der einst mächtigen Festungen schien langsam zu verschwinden. Doch engagierte Historiker, Touristiker und Restauratoren aus der Region erkannten das enorme Potenzial des Areals. Mit Weitblick, viel Idealismus und öffentlicher Unterstützung wurde Ehrenberg seit den 1990er-Jahren Schritt für Schritt gesichert, erschlossen und zu neuem Leben erweckt. Heute steht man auf historischem Boden und erlebt, wie Geschichte, Innovation und Zugänglichkeit Hand in Hand gehen können.

Ruine Ehrenberg – Herzstück der Anlage
Die Ruine Ehrenberg liegt auf einem bewaldeten Höhenzug über dem Talboden. Wer durch das alte Mauerwerk geht, spürt sofort die Atmosphäre vergangener Jahrhunderte. Die Burg wurde im späten 13. Jahrhundert errichtet und war einst ein bedeutender Verteidigungsposten entlang der Via Claudia Augusta. Heute kann man auf befestigten Wegen durch die Anlage wandern, Aussichtspunkte genießen und sich über die Baugeschichte informieren. Tafeln, Führungen und digitale Inhalte machen den Besuch informativ, ohne überladen zu wirken.
Festung Schlosskopf – Aussichtspunkt mit Geschichte
Hoch über der Burgruine erhebt sich die Festung Schlosskopf. Sie entstand im 18. Jahrhundert als zusätzliche Verteidigungslinie und wurde nach ihrer militärischen Aufgabe lange dem Verfall überlassen. Erst in jüngerer Zeit wurde sie behutsam erschlossen. Heute erreichen Sie die Festung bequem mit dem sogenannten Top Liner, einem barrierefreien Schrägaufzug. Oben angekommen eröffnet sich ein weiter Blick über das Tal, die Berge und die gesamte Anlage. Die Kombination aus Ruinen, Aussicht und Erlebnispfaden macht Schlosskopf zu einem der schönsten Punkte des Areals.
Fort Claudia – Das Gegenstück auf der anderen Seite
Direkt gegenüber der Ruine, auf der anderen Talseite, befindet sich Fort Claudia. Die Anlage wurde im 17. Jahrhundert errichtet und trägt den Namen einer Tiroler Landesfürstin. Noch heute sind Mauerreste, Bastionen und Verteidigungsanlagen sichtbar. Wer den Weg dorthin nicht zu Fuß zurücklegen möchte, kann einen Teil der Strecke mit der highline179 zurücklegen, der spektakulären Fußgänger-Hängebrücke, die beide Seiten miteinander verbindet.
Highline179 – Nervenkitzel mit Aussicht
Die highline179 ist eines der Highlights der gesamten Anlage – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Hängebrücke ist über 400 Meter lang und schwebt mehr als 100 Meter über dem Tal. Wer sich auf sie wagt, wird mit einem einmaligen Ausblick belohnt: Weit reicht der Blick über das Reuttener Becken, die umliegenden Berge und die Burgenwelt selbst. Der erste Schritt auf das durchlässige Gitterrost braucht vielleicht etwas Mut, doch die solide Konstruktion und die spektakuläre Aussicht sind die Überwindung wert. Die Brücke ist für viele Besucher ein unvergessliches Erlebnis.
Ehrenberg Liner und Top Liner – Bequemer Aufstieg für alle
Um den Zugang zur Anlage möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, wurde mit dem Ehrenberg Liner ein moderner Schrägaufzug gebaut, der direkt vom Besucherzentrum zur Burgruine führt. Auch der Zugang zur highline179 und zur neuen Zipline ist dadurch bequem erreichbar. Der Top Liner bringt Gäste zusätzlich hinauf zur Festung Schlosskopf. Beide Anlagen sind barrierefrei konzipiert und machen die Burgenwelt zu einem der innovativsten Ausflugsziele Tirols.
Erlebnis für Kinder – Lernen mit Spaß
Für Familien mit Kindern ist die Burgenwelt besonders gut geeignet. Das interaktive Museum „Dem Ritter auf der Spur“ bietet kindgerechte Inhalte, die nicht nur unterhalten, sondern auch Wissen vermitteln. Kleine Besucher dürfen in mittelalterliche Rollen schlüpfen, knifflige Aufgaben lösen und sich spielerisch mit der Geschichte beschäftigen. Auch rund um die Burganlagen gibt es vieles zu erleben, von alten Felsgängen bis zu kleinen Erkundungspfaden, die zum Entdecken einladen.
Dragon Fly – Europas erste barrierefreie Zipline
Wer es besonders rasant mag, kann sich mit der Dragon Fly ins Tal stürzen. Die Seilrutsche startet direkt an der Burgruine und bietet ein fast schwereloses Gleiten über das Gelände. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass die gesamte Anlage barrierefrei zugänglich ist. Damit zählt sie zu den ersten ihrer Art in Europa. Auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können hier das Flugerlebnis genießen.
Gastronomie und Unterkunft – Einkehren mit Stil
Nach einem ereignisreichen Besuch bietet sich eine Stärkung in einem der Restaurants am Fuße der Anlage an. Im Hotel-Gasthof Klause oder im historischen Salzstadl erwartet Sie Tiroler Küche in gemütlicher Atmosphäre. Wer länger bleiben möchte, findet direkt an der Anlage komfortable Übernachtungsmöglichkeiten – ideal für alle, die den Tag entspannt ausklingen lassen oder am nächsten Morgen gleich weiterentdecken wollen.
Fazit: Die Burgenwelt Ehrenberg ist weit mehr als eine historische Ruine. Sie ist ein durchdacht gestaltetes Erlebnisareal, das Geschichte greifbar macht, Abenteuer bietet und gleichzeitig moderne Standards erfüllt. Ob Sie allein reisen, mit Familie, als Schulklasse oder in einer Gruppe: Hier finden Sie ein vielseitiges Angebot, das Wissen, Bewegung, Ausblick und Nervenkitzel verbindet. Wenn Sie Geschichte einmal ganz anders erleben wollen, ist Ehrenberg die richtige Adresse.

