Lebensmittel landen leider viel zu oft im Müll oder auf dem Kompost. Der Grund dafür ist häufig nicht, dass sie verdorben sind, sondern dass Ideen fehlen, was man aus Resten noch machen kann. Dabei ist Kochen mit übrig gebliebenen Zutaten nicht nur nachhaltig, sondern auch kreativ, alltagstauglich und gut für das Haushaltsbudget. Wer Reste verwertet spart Geld, schont Ressourcen und entdeckt dabei vielleicht neue Lieblingsgerichte.
Mit ein paar Grundregeln und etwas Fantasie lassen sich viele Lebensmittel retten, ganz gleich, ob Gemüse vom Vortag, Reis vom Mittagessen oder hart gewordenes Brot. Nachfolgend erhalten Sie praktische Tipps sowie vier einfache Rezepte, mit denen sich Reste genussvoll verwerten lassen.
Reste verwerten und lecker essen
Oft ist es nicht nötig, für ein Gericht alles neu einzukaufen. Wer beim Blick in den Kühlschrank überlegt, welche Zutaten zusammenpassen könnten, kommt schnell auf einfache Gerichte wie Eintöpfe, Pfannen- oder Ofengerichte. Übrig gebliebene Kartoffeln, Gemüse, Reis oder Nudeln lassen sich fast immer noch verwenden, entweder direkt oder als Basis für etwas Neues.
Gemüse, das nicht mehr ganz so knackig ist, eignet sich hervorragend für Suppen, Aufläufe oder Gemüsepfannen. Gekochte Kartoffeln schmecken gebraten besonders gut. Und aus altem Brot werden ganz einfach Croutons, Semmelknödel oder ein Brotauflauf.



Gut geplant ist halb gekocht
Wenn Sie Reste vermeiden möchten, beginnen Sie beim Einkauf: besser kleinere Mengen kaufen, auf Lagerhaltung achten und regelmässig den Kühlschrank überprüfen. Es ist hilfreich, Mahlzeiten grob zu planen und dabei schon zu überlegen, was man aus übrig gebliebenen Zutaten machen könnte.
Ein weiterer Tipp: Bewahren Sie Reste gut sichtbar auf, etwa in Glasboxen. So verschwinden sie nicht in der hintersten Kühlschrankecke. Gekochtes hält sich in der Regel mindestens zwei bis drei Tage, oft auch länger, wenn es rasch gekühlt wurde.

Resteküche ist unkompliziert auch für Kochanfänger
Ein grosser Vorteil der Resteküche: Sie ist unkompliziert. Statt lange vorzubereiten oder gezielt einzukaufen, kochen Sie einfach mit dem, was schon da ist. Das spart Zeit und Arbeitsschritte, wie Gemüse rüsten oder Kartoffeln schälen. Gerade für alle, die sich beim Kochen nicht an starre Rezepte halten möchten, bietet die Resteverwertung viel Freiheit.
Sie lernen mit der Zeit, welche Zutaten sich gut kombinieren lassen, wie man aus wenig etwas Gutes macht und welche Würztricks einfache Gerichte abrunden. So entwickelt sich mit der Zeit ein Gefühl fürs Kochen ganz ohne Zwang oder Perfektion. Und nicht selten entstehen aus Resten spontane Lieblingsgerichte, die Sie später bewusst wiederholen möchten.

Reste clever verwerten: Was lässt sich fast immer retten?
Viele Zutaten lassen sich vielseitig weiterverwenden:
- Gekochter Reis eignet sich zum Braten, für Suppen oder Reisküchlein
- Pasta vom Vortag kann überbacken, angebraten oder in Salaten verwendet werden
- Gemüsereste passen in Currys, Suppen oder in ein Omelett
- Eier, Käse und Milchprodukte ergeben Gratins, Quiches oder Aufläufe
- Altes Brot lässt sich rösten, einweichen oder zu Knödeln verarbeiten
- Obst (auch leicht überreif) eignet sich für Kompott, Smoothies oder Kuchen
- Kräuterreste können gehackt eingefroren oder zu Pesto verarbeitet werden
Und selbst grüner Blattsalat muss nicht weggeworfen werden, wenn er welk wird. Ein einfaches Rezept zeigt, wie daraus sogar eine wärmende Suppe wird.

Vier einfache Rezepte in denen Reste die Hauptrolle spielen
Ofen-Frittata mit Gemüse vom Vortag
Zutaten (für 2 Personen):
- 3 bis 4 Eier
- gekochtes oder frisches Gemüse (z. B. Brokkoli, Zucchini, Peperoni)
- etwas geriebener Käse
- Salz, Pfeffer, Kräuter nach Geschmack
Zubereitung:
Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Gemüse klein schneiden und in einer ofenfesten Pfanne oder Form verteilen. Die Eier verquirlen, würzen, mit Käse vermengen und über das Gemüse giessen. Etwa 20–25 Minuten backen, bis die Masse gestockt ist. Mit frischen Kräutern servieren.
Brotauflauf süss oder pikant
Zutaten (Basis):
- Altes Brot (Weiss- oder Vollkornbrot, Semmeln etc.)
- 300 ml Milch oder pflanzliche Alternative
- 2 Eier
- je nach Variante: Zucker & Zimt oder Käse, Zwiebeln & Kräuter
Zubereitung:
Das Brot in Stücke schneiden und in einer Auflaufform verteilen. Die Eier mit Milch verquirlen und über das Brot giessen.
Für die süsse Variante: Zucker, Zimt, Rosinen oder Apfelstücke untermischen.
Für die pikante Variante: Geriebenen Käse, Zwiebeln und gehackte Kräuter dazugeben.
Bei 180 Grad ca. 25–30 Minuten backen.
Reisbratlinge aus Resten
Zutaten:
- ca. 200 g gekochter Reis
- 1 Ei
- 1 EL Mehl oder Haferflocken
- Gemüsereste (z. B. Karotten, Erbsen, Lauch), klein geschnitten
- Salz, Pfeffer, Kräuter oder Gewürze nach Wahl
Zubereitung:
Alles zu einem Teig vermengen, zu kleinen Bratlingen formen und in wenig Öl goldbraun braten. Die Bratlinge passen zu Salat, Joghurt-Dip oder als Snack zwischendurch.
Salatsuppe aus grünem Blattgemüse
Zutaten:
- Zwei, drei Hände voll übrig gebliebener Salat (z. B. Kopfsalat, Eichblattsalat, Rucola oder auch gemischt)
- 1 kleine Zwiebel
- 1 kleine Kartoffel
- 1 TL Butter oder Öl
- 500 ml Gemüsebrühe
- 1–2 EL Rahm oder pflanzliche Sahne
- Salz, Pfeffer, Muskat
Zubereitung:
Zwiebel und Kartoffel schälen, klein schneiden und in Butter anschwitzen. Mit Brühe ablöschen und weichkochen. Den gewaschenen Salat dazugeben und wenige Minuten mitkochen. Alles fein pürieren, mit Rahm verfeinern und abschmecken. Die Suppe schmeckt mild, frisch und überraschend fein. Sie ist eine gute Lösung, wenn Blattsalat übrigbleibt oder beginnt, schlapp zu werden.
Fazit: Kochen mit Resten ist keine Notlösung, sondern eine Möglichkeit, Lebensmittel vor dem Abfall zu retten und sich dabei gut, günstig und gesund zu ernähren. Es braucht keine perfekte Planung, sondern nur den Blick für das, was da ist und die Lust, daraus etwas Gutes zu machen. Wenn Sie öfter mal den Inhalt Ihres Kühlschranks genauer unter die Lupe nehmen, kreativ sind und ein paar Basisideen im Kopf haben, kann Food Waste in Ihrem Haushalt deutlich reduziert werden.

