Sie stehen mit beiden Beinen im Leben, haben Ihren eigenen Geschmack und finden, dass Mode auch jenseits der 60 Spaß machen darf? Dann sind Sie in bester Gesellschaft. Denn Mode ist längst keine Frage des Alters mehr, sondern Ausdruck von Persönlichkeit. Wer sagt, dass man sich ab einem gewissen Alter dezent, farblos oder „praktisch“ kleiden muss? Ob elegant, sportlich oder mit einem Hauch Extravaganz: Wer sich gut kleidet, fühlt sich wohler, tritt sicherer auf und hat eine viel positivere Ausstrahlung.
Weg mit dem alten Mode-Diktat
„Ab 50 trägt man kein Rot mehr.“ – „Mit 60 kanns du doch keine langen Haare mehr tragen.“ – „Nur nicht zu auffällig kleiden.“ Vielleicht haben Sie solche Sätze auch schon gehört. Doch die Mode von heute räumt mit diesen Klischees gründlich auf. Mehr denn je geht es darum, den eigenen Stil zu finden, anstatt sich irgendeiner Altersnorm zu unterwerfen. Sie dürfen Farbe und Muster tragen, Ihre Haare wachsen lassen und wenn Sie möchten, dürfen Sie auch modische Akzente setzen, die ein bisschen herausstechen. Es geht nicht um Verkleidung, sondern darum, sich selbst treu zu bleiben, mit Stil, Qualität und einer Prise Mut.

Bequem muss nicht langweilig sein
Gerade wenn Sie Wert auf Komfort legen, sei es wegen Beweglichkeit, Gesundheit oder einfach dem Wunsch nach Wohlfühlen, heißt das nicht, dass Sie modisch zurückstecken müssen. Viele Marken bieten heute Mode mit angenehmen Schnitten, elastischen Materialien und cleveren Details, die Funktion und Stil kombinieren und nebenbei auch die kleinen Problemzonen gekonnt verstecken. Ob weich fallende Stoffhosen mit Gummizug, elegante Stretch Blazer oder bequeme Slipper mit gutem Halt – modernes Design achtet längst auf Bedürfnisse reiferer Kundinnen und Kunden. Und das Beste: Man sieht es den Stücken oft gar nicht an.

Farben, die Frische bringen
Sie möchten frisch, lebendig und gepflegt wirken, aber nicht „verkleidet“? Dann lohnt sich der Griff zu Farben, die Ihnen gut stehen. Das müssen nicht gleich knallige Töne sein. Weiche Blau- oder Grüntöne, kräftiges Rot, Beerenfarben, Senf, Camel oder ein warmes Grau machen viel her und wirken oft schmeichelhafter als reines Schwarz oder Beige.
Wenn Sie unsicher sind, probieren Sie sich langsam heran: Ein farbiges Tuch, ein auffälliger Schal oder eine schöne Bluse reichen oft schon, um frischen Wind in Ihre Garderobe zu bringen.

Qualität vor Quantität bei Mode für Senioren
Gerade im besten Alter haben viele gelernt, worauf es beim Einkaufen wirklich ankommt: gute Materialien, passgenaue Schnitte und Zeitlosigkeit. Lieber weniger kaufen, dafür Stücke, die man gerne trägt und oft kombinieren kann.
Ein gut sitzender Mantel, ein hochwertiger Pullover aus Merinowolle, ein Paar Lederschuhe, das nicht nur gut aussieht, sondern auch gut stützt – das sind die Basics, mit denen man im immer gut angezogen ist, ohne viel Aufwand betreiben zu müssen. Sie tragen im Alltag gerne Jeans und Turnschuhe? Auch da spricht nichts dagegen. Achten Sie möglichst auf hochwertige, gepflegte Qualität, dann machen Sie in diesem sportlichen Outfit eine gute Figur.

Die Sache mit den Accessoires
Schmuck, Brillen, Hüte, Taschen: Diese Accessoires werten jede Garderobe auf. Gerade bei schlichter Kleidung können sie zum Blickfang werden und einem Outfit Persönlichkeit verleihen. Eine große Brille, ein farbiges Tuch oder eine auffällige Brosche können genau das gewisse Etwas sein, das den Look rund macht. Auch hier gilt: Wählen Sie, was zu Ihnen passt und was Ihnen Freude macht. Nicht jedes Teil muss modisch sein, es sollte Ihnen einfach ein gutes Gefühl geben.

Inspiration holen – und ausprobieren
Wenn Sie den Wunsch haben, ein bisschen frischen Wind in Ihre Garderobe zu bringen, lassen Sie sich ruhig inspirieren. Viele Modehäuser und Boutiquen haben sich längst auf die Bedürfnisse und Wünsche von Seniorinnen und Senioren eingestellt. Schauen Sie sich in Ruhe um, probieren Sie Neues aus und lassen Sie ruhig sich beraten. Besonders hilfreich kann es sein, gezielt mit einem Farbschema oder bestimmten Kombinationen zu arbeiten. Vielleicht entdecken Sie sogar einen neuen Lieblingsstil, von dem Sie gar nicht wussten, dass er zu Ihnen passt.
Falls Sie auf dem Land oder in einer Kleinstadt leben, planen Sie doch einmal einen Ausflug nach Wien, Graz oder Salzburg und entdecken Sie in zahlreichen Läden das ein oder andere Kleidungsstück, dass nicht jede oder jeder hat und dass Sie besonders gut kleidet.
Fazit: Senioren müssen sich nicht „jünger machen“ und schon gar nicht verstellen. Im Gegenteil: Mode im besten Alter ist ein Ausdruck von Selbstbewusstsein, Lebensfreude und Erfahrung. Ob elegant, sportlich oder schlicht bequem – wichtig ist, dass Sie sich wohlfühlen in dem, was Sie tragen. Wenn Sie dabei ein wenig Mut zur Farbe, zur Individualität und zu schönen Materialien haben, zeigen Sie: Mode hat kein Verfallsdatum. Sie haben Stil. Und den dürfen Sie auch zeigen! Schliesslich wusste schon Udo Jürgens: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an …“.

